Seit 20 Jahren gibt es die Automobilkaufmann-Klasse der Ludwig-Erhard-Berufsschule. Bei einem großen Fest feierte die Schule dies mit jeder Menge protziger Karren
SCHWEINFURT • Ob BMW 540i, VW Golf GTI oder Mercedes 250 CE – beim 20-jährigen Bestehen der Automobilkaufmann/frau-Klasse der Ludwig-Erhard-Berufsschule (LEBS)in Schweinfurt war für Autoliebhaber einiges geboten.
Seit zwanzig Jahren gibt es die Ausbildungsklasse an der Ludwig-Erhard-Berufsschule (LEBS). Seit ebenso vielen Jahren organisieren die Automobilkaufleute im Rahmen ihrer Ausbildung ein großes Projekt, das zum Abschluss groß in der Schule gefeiert wird. Mit Tombola, Workshops, Bratwurst und eben auch mit so richtig schicken Autos im Wert von etwa einer halben Millionen Euro, die die Schüler für das Projekt leihweise von ihren Ausbildungsstätten gestellt bekommen.
Projekttag ermöglicht praxisnahe Erfahrungen
Für die Organisation des Projekts und des Fests waren die Schüler der LEBS selbst verantwortlich. “Wir überlassen den Schülern dabei ganz viel selbst. Eine bessere Handlungsorientierung gibt es nicht”, sagt Anja Schweinfest, Lehrerin an der LEBS. Immer wieder würde den Berufsschulen vorgeworfen, zu zu theoretisch und nicht nah genug an der Praxis zu sein. Im Rahmen des Projekttags hätten alle Schulklassen die Möglichkeit, praxisnahe berufsspezifische Erfahrungen zu sammeln. So würden die Automobilkaufleute die Auto-Ausstellung samt Platzorganisation, Rahmenprogramm und Pressearbeit organisieren. Die Lagerlogistik-Klasse sei für den Bratwurstverkauf zuständig, die Zahnmedizinischen Fachangestellten für einen Reanimationskurs.
“Die Zusammenarbeit in der Gruppe und die gemeinsame Kommunikation war bei der Planung ein wichtiges Thema für uns”, erklärte der 19-jährige Automobilkaufmann-Azubi Calvin Pfaff, der bei dem Projekt für Pressearbeit und Kommunikation zuständig war. So ein Team, teilweise auch aus der Ferne, zu koordinieren sei nicht immer einfach. Bei der Planung habe er einiges über Pressearbeit gelernt und könne sich nun etwa vorstellen, in Zukunft etwas mit Marketing zu machen.
Vielfältige Möglichkeiten der Auszubildenden
Um bei der ganzen Aktion auch etwas für einen guten Zweck zu tun, wurden die Erlöse des Projekttags der Kindertafel Schweinfurt gespendet. “Schulen sind für ehrenamtliches Engagement prädestiniert”, sagte Stefan Labus, Vorsitzender der Schweinfurter Kindertafel, der vor 50 Jahren selbst einmal eine Ausbildung zum Dreher an der LEBS gemacht hatte. “Solche Aktionen sind sehr wichtig für die Wertentwicklung der Schüler.”
Um die Entwicklung der Schüler ging es auch Kristin Höfling, die noch bis September ihr Referendariat an der LEBS macht. Zusammen mit ihren Referendariats-Kollegen hatte sie einen Zukunfts-Workshop für die Schüler vorbereitet. “Wir wollen den Schülern die vielfältigen Möglichkeiten aufzeigen, die sie in der Zukunft haben.” Im Rahmen des Beratungsangebots erklärten die Referendare den Schülern, wie sie etwa an der Berufsoberschule ihr Abitur machen und danach studieren könnten. “Wir wollen zeigen, dass es verschiedene Wege gibt. Etwa eine Ausbildung oder eben auch ein Studium”, so Höflinger.
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Quelle: Volkszeitung Schweinfurt